Laufende Projekte zum Digitalisieren von analogen Plänen, für das Erstellen von BIM-Modellen bereits fertig errichteter Gebäude, zum Scannen von Materialien und zur nachträglichen Erstellung von aussagekräftigen Gebäudepässen halten derzeit die Forschungswelt in Atem. Prof. Iva Kovacic, Leiterin des Forschungsbereiches für Integrale Bauplanung und Industriebau an der TU Wien, erklärt den Nutzen: „Laserscanning und Photogrammetrie ermöglichen eine automatisierte Generierung von BIM-Modellen. Wesentliche Vorteile ergeben sich insbesondere durch die Kopplung dieser Modelle mit Informationen zur Materialität, die nicht-invasiv – zum Bespiel mittels mit Geo-Radar und Ultraschall – erhoben werden. Das Ergebnis sind so genannte „Material-informierten BIM-Modelle“. Solche Modelle sind von großem Nutzen für Immobilienbesitzer und Investoren, da sie genaue Informationen für Schadstofferkundungen sowie eine Datenbasis für den Material- und Bau-Elementhandel bieten. Gebäude sind zukünftige Baustoffquellen, denen mehr und mehr Bedeutung zukommt.“
Eine vollständige Datenlage über Bestandsgebäude zu erhalten, birgt auch noch weitere Vorteile: Etwa für die darauf aufbauende Planung von Sanierungsarbeiten sowie als Grundlage für Ver- und Ankaufsentscheidungen. Darüber hinaus wird das Vorhandensein eines materiellen Gebäudepasses schon in naher in Zukunft ein immer stärker gewichtetes Kriterium für den Handel mit Immobilien – und das wird nicht zuletzt unsere Gründerzeitsubstanz betreffen. Klar ist: Je besser man über sein Portfolio Bescheid weiß, desto akkurater können Entscheidungen „offenen Auges“ getroffen werden. Hier ist die digitale Dokumentation ein wichtiger Schlüssel.
Autor: Steffen Robbi, GF Digital Findet Stadt
Erstveröffentlichung im Immobilien Magazin
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